Ein sehr schönes, von der UNESCO 1997 preisgekröntes Buch, zum Thema Toleranz steht noch immer in einem unserer Bücherregale: „Irgendwie Anders“. In dem poetischen Bilderbuch von K. Cave und C. Ridell wird beispiehaft von Vielfalt, Akzeptanz, Offenheit und Freundschaft erzählt.

Im Mittelpunkt steht „Irgendwie Anders“, das kleine blaue Wesen mit dem großen Kopf und der Knubbelnase, das weiß, dass es irgendwie anders ist. Es tut alles, um wie die anderen zu sein, es möchte dazu gehören, aber es gelingt nicht. Als „Irgendwie Anders“ eines Tages Besuch von einem fremdartigen „Etwas“ bekommt, muss es selbst lernen, tolerant zu sein.

«Irgendwie Anders, das kleine blaue Wesen mit dem großen Kopf, der kleinen runden Stupsnase und seinen vergeblichen Versuchen, sich den Regeln der anderen anzupassen, weckt das Mitgefühl der Leserinnen und Leser. Dabei ergänzen sich Text und Bilder in einer feinsinnig humorvollen Weise. Es bleiben Freiräume zum Assoziieren, aktuelle Bezüge können hergestellt werden.

Zugleich werden die Leserinnen und Leser in die Auseinandersetzung mit dem Ungewöhnlichen und Unerwarteten im Bilderbuch hineingenommen. So gibt es beim Betrachten Dinge zu entdecken, die irgendwie anders sind und befremdlich wirken. Wir ertappen uns dabei, dass wir die Voreingenommenheit der Tiere gegenüber Irgendwie Anders verurteilen, selbst aber durch eine Brücke mit Schirm oder einen Sessel auf Stelzen irritiert werden.

Das Bilderbuch verbleibt nicht bei den üblichen Klischees in der Handlungsstruktur von Opfer und Täter. Denn Irgendwie Anders wird von einem kleinen roten Etwas aufgesucht, das behauptet, genauso irgendwie anders wie er zu sein. Dem kann nun Irgendwie Anders überhaupt nicht zustimmen. Mit diesem unverschämten Etwas will er nichts zu tun haben. Und deshalb wirft Irgendwie Anders das kleine rote Etwas erst einmal raus.

Dieses Verhalten ruft bei Kindern Empörung hervor: Irgendwie Anders macht es ja genauso wie die anderen! Das merkt er dann selbst auch und läuft hinter dem Etwas her: Du bist nicht wie ich, aber das ist mir egal. Wenn du Lust hast, kannst du bei mir bleiben. Das Etwas hat Lust, und so beginnt ihre Freundschaft. Sie ist geprägt – trotz und gerade wegen aller Unterschiede zwischen den beiden – von der gemeinsamen Toleranz für die Verschiedenheit. Und ihre Freundschaft lässt noch Platz für weitere merkwürdig aussehende Wesen …»

[Fundort der Rezension von Sylvia Knipp und Karin Vach, die ich gerne
1:1 übernommen habe: Lesebar]

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