Meine Freundin C. und ich hatten mal darüber gesprochen, wie unfassbar schwer und zu begreifen es für Eltern sein muss, wenn man machtlos zusehen muss, wie sich das Kind, das man liebt, in eine Richtung entwickelt, die man alles andere als gut heißt, obwohl man als Eltern glaubt, das meiste in der Erziehung richtig gemacht zu haben und dies auch von außen so bestätigt bekommt.

In dem Zusammenhang empfahl mir C. das Buch „Was ich liebte“ von Siri Hustvedt – bereits im Frühjahr habe ich es gelesen. Die Geschichte(n) lassen mich allerdings immer noch nicht wieder los.

Eins schon mal gleich vorab – der Klappentext kommt für meinen Geschmack viel zu harmlos daher:

»Zwei befreundete Künstlerfamilien im New Yorker Stadtteil Soho. Siri Hustvedt erzählt vom Aufbrechen und Ankommen, von Idealen und Lebensentwürfen, von Eltern und Kindern – und davon, wie ein tragischer Unfall ein sorgsam geplantes Glück jäh zerstört.«

Der Roman ist voll an Geschichte(n), auch wenn er doch eigentlich nur eine erzählt. Geschichten über Familie, Verlust, Tod, die Kunst und die Kunst des Lebens bis hin zur Verwicklung eines Sohnes in einen Mord. Manchmal kann man sich überhaupt nicht sicher sein, was jetzt Wahrheit oder eben doch nur Dichtung ist.

»Ich bin mir nicht sicher, ob Liebe alles entschuldigt«,

wird an einer Stelle im Buch gefragt …

Am Ende ist „Was ich liebte“ das Porträt einer amerikanischen Künstler- und Intellektuellengeneration, die aufgeklärt, diskussionsfreudig und ehrgeizig ist, doch auf ihre spezielle Weise erkennen muss, wo der Wille aufhört und das Schicksal eingreift.

 

 

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