„Don’t let it break. Peel it like a snake.“
Am Wochenende durch Zufall auf Netflix gefunden und angeschaut – merkwürdig und faszinierend, was sich da beim Schauen zusammenbraut.
Was bedeutet es, eine Frau und Mutter zu sein? Mit frappierender Ehrlichkeit ergründet der Film widersprüchliche Gefühle, die uns an unsere Kinder binden und versucht die komplizierte Komplexität des Mutterseins zu ergründen.
Leda, eine Professorin, schwankt zwischen zwei Extremen. Während von einer Mutter Selbstlosigkeit erwartet wird, verliert sie im Prozess des Mutterseins einen Teil ihrer Identität als unabhängiges Individuum. Während ihres Arbeitsurlaubs in Griechenland trifft Leda zufällig auf eine Mutter-Tochter-Beziehung, die sie an ihre Zeit als junge Mutter erinnert.
Ihren Arbeitsurlaub verbringt die 48jährige Leda in einem heißen Sommer in einem Küstenort: Bücher, Sonne, das Meer, was könnte friedlicher sein? Am Strand macht sich neben ihr dann allerdings eine übermütig lärmende Großfamilie breit, darunter eine noch junge Mutter und deren kleine Tochter. Leda beobachtet die beiden über Tage, zunächst fasziniert und wohlwollend. Allmählich aber schlägt ihre Stimmung um, irgendwann folgt sie einem Impuls und tut dem kleinen Mädchen und der Familie etwas nicht Nachvollziehbares an. Und wird dabei selber heimgesucht, von lange verdrängten Erinnerungen – an einschneidende Entscheidungen, die sie in jungen Jahren als Mutter getroffen hat – zum Leidwesen ihrer eigenen Töchter.
Gefühle und Entscheidungen, die oft im Zusammenhang mit dem Frau- und Muttersein tabu sind.
„Don’t let it break. Peel it like a snake.“ – „Schäle sie wie eine Schlange, lass sie nicht brechen“ – ein Symbol, das am Ende des Film nochmals aufgenommen wird: Wie Bianca beobachtet hat, achtet ihre Mutter Leda darauf, dass die Orangenhaut beim Schälen nicht reißt und dadurch eine schlangenartige Form bekommt. Die Schälung der Orangenhaut am Ende des Films wirkt fast wie eine Art Neugeburt, bei der sich Leda die Haut abzieht, während sie mit ihren Töchtern telefoniert.
Der Film lässt mich mit einem seltsamen, etwas verstörenden Gefühl zurück – dem, was Mutterschaft eben auch noch bedeutet, bedeuten kann, was diese Art zu leben bedeutet …
Kinder zu haben ist für mich ein Geschenk! Mutter sein bedeutet aber auch, niemals mehr allein zu sein in seinen Gedanken.
Ja, natürlich liebst du diese, „deine“ Menschenkinder unglaublich. Eine Liebe, die so anders ist als alle Lieben zuvor – aber manchmal ist es auch ein wirklich großer Geduldstest für dich selbst und eine Kraftanstrengung, der man sich nicht immer gewachsen fühlt.
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