»Die Zuversicht ist ziemlich zerzaust. Ich habe Mitleid mit ihr. „Brauchste nicht“, sagt sie. „Kommen bessere Zeit, dann kümmere ich mich wieder um ein gebügeltes Äußeres.“ Ich frage sie, wie sie das macht: Immer so positiv zu bleiben. Ob sie denn nie das Bedürfnis habe, sich so richtig auszukotzen? Meckern, schreien, das Handtuch werfen? Sie sieht mich überrascht an: „Mach ich doch. Jeden dritten Tag bestimmt. Und dann geht’s weiter.“ Ich werfe ihr einen zweifelnden Blick zu. „Ist ein Anfängerinnenfehler“, sagt sie, „immer so tun zu wollen, als sei alles gut. Ist aber auch ein Anfängerinnenfehler, mit dem Frust Brüderschaft zu trinken. Der lässt dich nämlich nicht wieder gehen. Und dann hast du wirklich ein Problem. Zur Kenntnis nehmen und Abstand halten. Einmeterfünfzig ist das Mindeste!“ Sie winkt zum Abschied, und wie immer hinterlässt sie ein Lächeln auf meinem Gesicht.«

~ Susanne Niemeyer – Lichtblick-Blog

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2 Responses to Fundworte #393

  1. Margot Steinbach sagt:

    :))

  2. Cordula Artelt sagt:

    Die Zuversicht ist jetzt mein Vorbild. Danke für diesen schönen Text.

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