In meinem Bücherregal gibt es seit meiner Jugend viele Bücher, die sich mit dem finsteren Kapitel der Deutschen Geschichte, dem zweiten Weltkrieg und der Nazi-Diktatur, befassen – Zeitzeugen- berichte, Romane, Memoiren, Befragungsbücher, aber auch Fachliteratur im Rahmen meines Politikwissenschaft-Studiums.
Das Thema ist für mich schon immer sowohl faszinierend, als auch wahnsinnig schockierend.

Jetzt ist ein neues Buch dazu gekommen: „Der Tätowierer von Auschwitz“ von Heather Morris.

»Wieviel Zeit haben Sie?

Nur ein kleines bisschen.

Müssen Sie irgendwo hin?

Ja, ich muss zu Gita.

Gitas Tod und sein Bedürfnis, Ihr zu folgen, brachte Lale dazu, seine Geschichte zu erzählen.«

Letztlich dauerte es drei Jahre bis die Geschichte in Interviews komplett entwirrt war.

Das Buch  handelt von der lebensbejahenden, wahren Geschichte des Lale Sokolov, einem jüdischen Häftling, der während des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau die Aufgabe erhielt, Identifikationsnummern auf die Arme der anderen Häftlinge zu tätowieren.
Eine Geschichte über das Beste an Menschlichkeit unter den allerschlimmsten Umständen.

Hatte Lale Sokolov Schuldgefühle? Natürlich hatte er sie. Das nennt man Überlebensschuld. Jeder seiner Freunde, der eine Zeit in einem Konzentrationslager erlebt hatte, zeigte ebenfalls deutliche Anzeichen dafür. Wie sollte man auch nicht, wenn man nicht nur Zeuge des Todes von Familienangehörigen und Freunden, sondern der gesamten Menschheit wird und am Ende davonläuft, von den Ereignissen verfolgt wird und die Last trägt, überlebt zu haben? Er entschied sich, diejenigen zu ehren, die nicht überlebten, indem er das beste Leben führte, das er konnte. Er lebte nach dem Motto: Wenn du morgens aufwachst, ist es ein guter Tag.

Diese Geschichte über Lale Sokolov stellt den einzigen, erhaltenen Bericht eines in Auschwitz als Tätowierer angestellten jüdischen Gefangenen dar. Der Tätowierer von Auschwitz berührt, schockiert, fasziniert, tut weh, aber er gibt auch Hoffnung.

Auf der Wannseekonferenz vor 80 Jahren trafen sich am 20. Januar 1942 in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin hochrangige Vertreter des NS-Regimes, um zu koordinieren, wie die Ermordung der europäischen Juden auf Behördenebene möglichst effizient umgesetzt werden sollte.

Wenn sich jetzt Impf-Gegner:innen und -Skeptiker:innen bei ihren „Spaziergängen“ mit Opfern des deutschen Nationalsozialismus vergleichen, dann schnürt es mir den Hals zu, wird mir schlecht.
Der Versuch, sich mit den Opfern des NS-Regimes gleichzusetzen, ist nicht nur völlig geschmacklos, sondern verharmlost die Verbrechen der Nationalsozialisten und beleidigt die Millionen Opfer der NS-Diktatur und deren Angehörige.

Ich habe selten so viele Menschen frei darüber reden hören, dass sie sich in einer Diktatur befinden, welche schon allein aufgrund dessen, wäre sie eine Diktatur, solche Meinungsäußerungen nicht ungestraft zulassen würde.

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