shi shteke, shi nta-ye!
… zig-mal bin ich damals im Spielkeller meiner Eltern meiner Rolle als Winnetou gerecht geworden; starb dramatisch auf Matratzenbergen in den Armen von Old Shatterhand „Sharlih – shi shteke, shi nta-ye – Sharlih – mein Freund, mein Bruder“.
Zuvor ritten wir als Blutsbrüder durch die Prärie. Auch hier leisteten uns die einzelnen Matratzen, hochkant aufgestellt, große Dienste, auch wenn meiner Mutter die Art der Verwendung nicht so zusagte. Sie meinte immer, von dem wilden Reiten ginge die Form der Matratze kaputt. – Und – wenn ich darüber nachdenke, es war tatsächlich so. Die Matratzen hatten alle an der Längsseite eine Delle, dort wo Winnteou mit wehendem Haar auf seinem schwarzer Hengst Iltschider neben seinem Freund Old Shatterhand, der Hatatitlas, ein Geschenk Winnetous, ritt, saß.
Die Tischtennisplatte, mit allerlei Decken überworfen, war unser Wigwam.
Die passende Musik kam von der Schallplatte – ich hatte alle Folgen, konnte viele Dialoge auswendig:
»Winnetous Mund spricht leise, aber laut spricht sein Herz!«
Noch heute danke ich meiner Freundin A. dafür, dass sie unerbittlich neben ritt oder mir auch mal im Rollenwechsel als Nscho Tschi (Tochter Intschu tschunas und somit Schwester Winnetous) die fieberheiße Stirn nach bestandenen Abenteuern im Wigwam trocken tupfte und mich wieder gesund pflegte.
Warum mir das gerade jetzt wieder alles in den Sinn kommt? Ich habe auf arte die Dokumentation Winnetou und der Prinz aus Deutschland gesehen
»Der Entdecker Prinz Maximilian zu Wied und der Maler Karl Bodmer reisten 1832 in das Gebiet der Ureinwohner Nordamerikas und dokumentierten deren Welt. Ihre Berichte und Bilder prägen bis heute unsere Vorstellung von den Indianern. Die ARTE-Dokumentation folgt der Reiseroute und erzählt einzigartige Abenteuer. Die Romanfigur Winnetou entsprang der Fantasie des Schriftstellers Karl May – er selbst war nie in Amerika. Vorlage waren für ihn eben jene Reiseberichte, denen der Film nachspürt. Die Zuschauer können so direkt eintauchen in die Welt dieses legendären Mythos.«
Related Posts
WORTGEWÖLK
2015 2016 Advent 2014 Arbeit Austausch Beachtung Branding Chill Contentmanagement Essen Experimentieren Facebook Familie Flüchtlinge Freiheit Freude Freunde Glück Google Hören Ideen Irgendwas ist immer Jugend Kindsein Kunst Leben Lesen Liebe Menschsein Musik Nachgedacht Natur Neugierde Sehen SEO Sommer Sport Sterben USA Wahl 2016 Verantwortung Weihnachten Weihnachten 2014 Weltbuchtag Zeit Zukunft