#Ebola – Neuauflage von „Do They Know It’s Christmas“
Band Aid 30
– die Neuauflage zugunsten der Ebola-Opfer erhitzt die Gemüter.
Ich hatte in den letzten Tagen zwar schon die einzelnen Posts zu der aktuellen Band Aid Aktion gelesen, aber sie hatten mich zunächst erstmal nicht wirklich interessiert. Tatsächlich dachte ich: ach ja, da gab’s doch schon einmal eine Aktion vor 30 Jahren. Wenn’s für einen guten Zweck ist, dann lass sie mal machen.
Sicherlich meinen es alle beteiligten Popstars mit ihrem Engagement an der Aktion gut. Tatsächlich stürmte der Song direkt die Charts. Bob Geldof hat Tote-Hosen-Sänger Campino mit der Aufgabe betraut, die deutsche Pop-Elite zusammentrommeln – für die eingedeutschte Version des Benefiz-Songs „Do They Know It’s Christmas“.
Wo gibt’s also einen Grund zum Meckern?
Inzwischen habe ich mich ein wenig eingelesen, mir so meine Gedanken gemacht …
Worum geht’s?
Bob Geldof hat nach 30 Jahren wieder alle möglichen Pop- und Rockgrößen zusammengetrommelt – dieses Mail für den Kampf gegen Ebola; auf konkreten Wunsch der Vereinten Nationen, wie er sagt. Der BandAid30 Song „Do They Know It’s Christmas?“ (2014) ist sofort auf Platz 1 der iTunes Charts geschossen!
„Do They Know It’s Christmas?“ – „Wissen sie, dass Weihnachten ist?“ – Davon gehe ich doch mal aus, der Großteil der von Ebola betroffenen Menschen ist christlichen Glaubens.
Ich frage mich, ist diese Frage allein nicht ein anmaßender Blick von unserem Kontinent auf Afrika, vielleicht auch aus einer gewissen Ahnungslosigkeit über Afrika heraus?
Und – warum zeichnet das BandAid-Logo ein Bild, als sei ganz Afrika von der Epedemie betroffen? Afrika besteht aus 54 Ländern, ganze drei davon sind von Ebola betroffen.
Besteht die Gefahr, dass die Neuauflage des Band Aid Songs, ein weiteres Mal das Klischee von Afrika als hilflosen Katastrophen-Kontinent in unsere Köpfe zementiert oder bietet es tatsächlich die Chance, den Opfern der Ebola-Katastrophe zu helfen?
Geht es vielleicht auch ein wenig um die Selbstprovilierung einiger Musiker? Immerhin rufen super reiche Popstars zum Spenden auf.
Natürlich ist Ebola eine schreckliche Katastrophe, an der mittlerweile mehr als 5000 Menschen gestorben sind. Selbstverständlich muss die Welt, muss Deutschland, müssen wir, den betroffenen Menschen und Ländern helfen!
Ich frage mich nur, ob das gelingen kann, indem mit einem Lied eine komplette Region als Todeszone präsentiert wird, die nur von weißen Helfern gerettet werden kann? Irgendwie wird dabei doch auch komplett vergessen, dass der Großteil des Kampfes gegen Ebola von einheimischen Helfern gestemmt wird.
1984 …
… die erste Auflage von „Do they know it’s Christmas“: Der Hunger in Äthiopien war eines der Mittel des Regimes, um Rebellen in die Knie zu zwingen. Die Gelder wiederum, die Band Aid damals einspielt hatte, sind nach Recherchen der BBC von den Tigray-Rebellen vor allem dazu verwandt worden, Waffen zu kaufen …
Fairerweise muss aber auch gesagt werden, dass die in den kommenden Jahren über 250 Millionen Dollar, die mit dem Song eingespielt wurden, darüber hinaus viele unterschiedliche Projekte in Afrika unterstützt haben.
Und heute – weder iTunes noch amazon verzichten auf ihre Verkaufsprovision! Ein Teil der Spendengelder bleibt also leider auf der Strecke.
Direkt spenden!
Ich persönlich denke, es ist besser, das Geld direkt zu spenden; und erst Recht, wenn man den Song nicht mag, er einem wie ein ‚Schnellschuß“ vorkommt.
Zum Beispiel an Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, die dort seit Monaten vor Ort ihre Arbeit leisten. Zudem sind sie darum bemüht, die eigenen Verwaltungskosten so gering wie möglich zu halten, betreiben entsprechende Aufklärung, ohne einen kompletten Kontinent als Seuchengebiet abzustempeln.
Für mich persönlich „glaubwürdiger“ das afrikanisches Allstar-Kollektiv, was auch gegen Ebola singt; veröffentlicht bereits Ende Oktober:
Die westafrikanischen Musiker wollen mit ihrem Song über die Ebola-Epidemie aufklären, die Bevölkerung Westafrikas für die Ebola-Epidemie sensibilisieren, ihnen aber auch Hoffnung geben. In dem Song wird erklärt, was Betroffene gegen Ebola tun können.
Gesungen wird in Englisch, Französisch sowie den Sprachen der Region, damit möglichst viele Menschen, unabhängig von ihrem Bildungsgrad, verstehen können, um was es geht:
Die Erlöse gehen an Ärzte ohne Grenzen.
Wer sich für den Kauf des neuen Band Aid Songs entscheidet, der findet hier weitere Informationen zur Spendenaktion:
MEHR INFOS: http://www.bandaid30.com/
SONG BEI iTUNES: http://uma.lnk.to/BandAid_Single
So oder so – letztendlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, ob er lieber mit dem Kauf einer Single oder direkt spendet, und damit von hier aus etwas tut, um das Leben von Menschen zu retten.
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5 Responses to #Ebola – Neuauflage von „Do They Know It’s Christmas“
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In den letzten Tagen konnte man ja schon viel in der Presse über den Song hören. Ich werde ihn auf jeden Fall auch noch kaufen, um etwas Gutes zu tun. Allerdings ärgere ich mich wirklich über Amazon und iTunes. Beide Unternehmen hätten locker auf ihren Anteil verzichten können!
… also, ich werde ihn mir aus den o.g. Gründen eben nicht kaufen, sondern spende lieber direkt!
Du hast natürlich Recht, wenn man direkt spendet, ist das schon besser. Allerdings zweifeln die meisten Menschen sicher auch, ob das ganze Geld wirklich dort ankommt, wo es benötigt wird. Ärzte ohne Grenzen ist da sicher seriös, aber wie sieht es bei den vielen anderen Institutionen aus? Ich glaube, 100 Prozent Sicherheit gibt es da leider nicht :(
Das DZI Spenden-Siegel ist z.B. das Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen, an dem man sich orientieren kann. Es belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.
Wer sicherstellen will, dass sein Geld in den richtigen Händen landet, kann sich beispielsweise beim Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) allgemein schriftlich oder online unter http://www.dzi.de informieren; dort auch direkt zum Thema Westafrika/Ebola: http://www.dzi.de/wp-content/pdfs_Spendentipps/Spenden_Info_Ebola_Westafrika.pdf
Vielen Dank, liebe Silke! Das hilft mir sehr weiter!