Kinder_Medien_fundwerke_062013Neulich habe ich zusammen mit meiner Tochter ein ca. zwei Jahre altes Mädchen beobachtet. Sie stand vor einem großformatigen Poster, drückte die dort abgebildeten Icons von Apps auf einem Smartphone und machte ein verwundertes Gesicht, als nichts passierte.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich das Internet und die Möglichkeiten neuer Medien erstmal großartig finde.

Aber sie stecken zugleich auch voller Fallstricke und Gemeinheiten. Gerade im Hinblick auf die Nutzung des Internets von Kindern wird mir das immer wieder bewußt. Dabei haben es die Eltern zum Teil ja auch nicht leicht. Sie müssen sich oft erst selbst einen Überblick verschaffen, bevor sie die Kids auf der Entdeckungsreise durch das undurchschaubare Internet begleiten können. Das Begleiten allerdings ist – so meine ich – absolut wichtig. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob wir Eltern unseren Kindern den Umgang mit digitalen Medien überhaupt erlauben sollen, sondern es geht doch um das ‚ab wann?‘, ‚wie?‘ und ‚wie lang?‘.

Allerdings stoßen Eltern da auch schnell an ihre Grenzen – je nachdem, wie medienaffin sie selbst sind. Gefahren und Verlockungen gibt es viele, ständig ändert sich etwas. Aber zum Glück gibt es da ganz gute Empfehlungen im Netz.

Videospiele

Zum Beispiel gibt es den Softwarepreis Tommi und die Giga-Maus. Hier findet man Tipps für ‚gute‘ Videospiele.
Nicht umsonst sind die verschiedenen, beliebten Videospiele wie auch Filme mit Alterbeschränkungen versehen. Bei Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle erfährt man, welche Spiele ab welchem Alter zugelassen sind.
Ich wundere mich zwischendurch immer wieder, wenn ich mitbekomme, welche Spiele manche Kinder schon im Grundschulalter mit Wissen der Eltern spielen dürfen. Die selben Eltern sich dann aber darüber beklagen, dass ihr Kind so unruhig sei, abends nur schlecht einschlafen könne und nachts regelmäßig mit Alpträumen aufwacht.
Da bin ich echt spießig und überhaupt nicht locker; ich könnte sogar richtig wütend werden. Verkehrserziehung in der Grundschule ist für die Eltern selbstverständlich. Da wird ein großer Heiopei darum betrieben, dass die Kinder eine Fahrradprüfung absolvieren und wissen, was rechts vor links bedeutet. Wenn’s allerdings um Medienerziehung geht, sieht die Sache bei manchen ganz anders aus…

Internetangebote

Als Starthilfe für Kinder-Webseiten sind z. B. klick-tipps.net, internet-abc.de oder auch Portale direkt für Kinder wie die Suchmaschine Blinde Kuh und Frag Finn empfehlenswert. Bei Frag Finn gibt es sogar eine App für Tablets und Smartphones, die nach Installation auf dem Gerät nur kindgerechte, geprüfte Inhalte zeigt.

Wer noch so gar keine Ahnung hat oder nicht weiß, wie er am besten das Thema Medienkompetenz angehen soll, der kann sich ohne Vorkenntnisse ganz gut bei Schau Hin schlau machen.

Klicksafe liefert viele Infos für Eltern oder auch Pädagogen.

Und Jugenschutz.net bietet neben Broschüren zum Runterladen auch eine Beschwerdestelle an, falls man illegale, jugendgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte melden möchte.

Grundsätzlich bin ich halt der Meinung, dass man seine Kinder nicht einfach so auf das Internet loslassen darf. Dafür ist es einfach viel zu gefährlich – Mobbing, perverse Anmache, verstörende Inhalte.
Klar, an der ein oder anderen Stelle wird es daher auch mal Streit über die Nutzung geben. Aber ich denke, diesen Streit zu führen, die Konflikte auszuhalten und gemeinsam zu lösen, das ist die Pflicht von uns Eltern.

Hilfe

Und wenn dann doch mal etwas total schief gelaufen ist, gibt’s die Nummer gegen Kummer: kostenlose Beratung für Kinder und Eltern.

 

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5 Responses to Kinder & Medien

  1. Annett sagt:

    Sehr empfehlen kann ich die Seite von Kika, hier gibt es viele Spiele und auch Podcasts. Wer Ubuntu nutzt, findet auch eine Menge Spiele für die Kleinen.

    Einen Platz für die Kinder, der von allen Seiten der Wohnung, des Hauses, gut einsehbar ist, beugt das abdriften in fremde Welten des Internets vor. Außerdem sollte das W-Lan abschaltbar sein.

    Und am Ende ist das gute alte, mit echten Menschen besetzte, Gesellschaftsspiel der Renner bei den Kinderspielen.

    Viele Grüße

    • fundwerke sagt:

      Liebe Annett, danke für Deine Ergänzung. Und ja, Gesellschaftsspiele stehen bei uns auch noch nach wie vor hoch im Kurs, obwohl die Kinder schon aus dem Grundschulalter hinaus sind. Kartenzock-Turniere begeistern immer wieder die ganze Familie und auch den großmütterlichen Besuch! ;-)

  2. Mathias sagt:

    Es gibt viele Medien, die eine Gefahr für Kinder darstellen. Gerade und da muss ich Ihnen recht geben ist das das Internet. Vor allem solche Medien wie das Internet, die wenig kontrollierbar sind, bringen Risiken mit sich.

  3. Maria sagt:

    Ich denke, dass die Möglichkeiten, die das Internet bietet, durchaus sinnvoll auch schon mit kleineren Kindern genutzt werden kann. Wichtig ist zum einen das bereits genannte Begleiten und zum anderen das Begrenzen. Ich finde es zB vor allem bei längeren Reisen sehr hilfreich auf oft begrenztem Raum (Flugzeug, Auto etc.) mit Apps wie dem Sandmännchen oder verschiedener Pixibücher die Zeit zu verkürzen.

  4. Felix sagt:

    Ich teile zum großen Teil deine Meinung was Kinder im Umgang mit Medien an geht. Für mich gehören das Internet, Computer, Fernseher und co. einfach zum heutigen Leben dazu und man muss seinen Kindern natürlich auch beibringen vernünftig damit umzugehen. Generell sehe ich es aber auch so, dass das Ganze keine Frage des „ob“ sondern eher des „wann“ ist. Aber hier besteht ja bei vielen Eltern Unsicherheit, wann man die eigenen Kinder an die Medien heranführen soll.

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