Jugendroman und Roadmovie
Ich lese immer mal wieder gerne sog. Jugendromane. Wenn Sie gut sind, schaffen sie es, bei mir wieder dieses Gefühl der schön-schweren Jahre von damals hervorzuholen. Dieses Gefühl, das Jugend manchmal ganz schön schräg, rätselhaft, komisch, zum Heulen, aber auch total beseelt sein kann.
Mit „tschick“ von Wolfgang Herrndorf habe ich für mich mal wieder ein solches Buch gefunden. Man liest das Buch, hat aber das Gefühl, man hört einen 14-Jährigen sprechen.
Meine Mutter hatte es meinem Sohn geschenkt, als er selbst noch 14 war (ihm gefiel es; auch deshalb war ich neugierig) – so wie Maik, der sich zusammen mit Tschick in den Sommerferien auf eine unvergessliche Reise begibt:
„Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz“ – so der Klappentext.
»(…) Ich dachte auch, ich sollte Tschick sagen, das ich seinetwegen fast schwul geworden wäre, ich dachte, sterben muss ich sowieso, warum nicht jetzt, und so rutschten wir auf diesen LKW zu – (…)«
Ich lag zwar im Bett, als ich die letzte Seite gelesen hatte, still, ganz still liegen bleiben musste ich aber auch!
Christine Westermann, WDR2, meinte: »Am Schluss, nach 253 Seiten, bleibt man ganz still sitzen, weil man fürchtet, der zauber, der der Geschichte innewohnt, könne allzu schnell verfliegen. (…) Tschick ist ein Buch, das Eltern ihren Kindern und Kinder ihren Eltern schenken sollten. Es wird funktionieren. Egal, ob man 14, 34, 64 ist. Oder 94. (…) In meinem Bücherregal gibt es ein Fach für zeitlose Bücher. „Tschick“ gehört ab sofort dazu.«
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2 Responses to Jugendroman und Roadmovie
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WORTGEWÖLK
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Wir mussten tschick in der Schule lesen. Ich habe Bücher immer gehasst (auch ein paar Jahre später hat sich nichts daran geändert) aber tschick hat sogar mich gefesselt. Zu Ende gelesen habe ich es zwar nicht aber das lag eher an mir als am Buch :P
…schade, dass Du es nicht bis zum Ende gelesen hast – hast ‚was verpasst!