Netzneutralität_fundwerke_022014Nach dem Prinzip der Netzneutralität soll jedes Datenpaket im Internet gleich behandelt werden – gesetzlich verankert ist das Prinzip allerdings bisher leider nur in wenigen Ländern.

Jetzt steht in Europa die Verankerung der Netzneutralität in einer EU-Verordnung auf dem Programm. Die Basis dazu bildet ein Entwurf der EU-Kommission. Dieser wird gerade von den Ausschüssen im EU-Parlament überarbeitet. Abgestimmt werden soll darüber dann Ende Februar im federführenden ITRE-Ausschuss. Der Vorschlag der EU-Kommission ist jedoch für viele EU-Abgeordnete sowie Netzaktivisten der Weg in ein „Zwei-Klassen-Internet“.

Der Entwurf von EU-Kommissarin Neelie Kroes ist wohl aber kein klares Bekenntnis zur Netzneutralität. Gerade kleinere Unternehmen, Start-ups und eben auch z. B. private Blogs hätten bei Absprachen, wie sie durch den Entwurft ermöglicht werden würden, einen Nachteil.

Netzneutralität wäre dann gegeben, wenn Internet-Anbieter Inhalte so schnell durch die Leitungen schicken, wie es ihnen möglich ist. Ein Zwei-Klassen-Internet hingegen würde bedeuten, dass bestimmte Dienste bevorzugt behandelt und damit schneller verschickt werden.

Wer den Aufruf von avaaz für ein weiterhin demokratisches, freies Internet unterstützen möchte, der kann ihn hier unterzeichnen.

Update vom 19.03.2014

Bedauerlich – die Befürworter einer strikten Netzneutralität haben im EU-Parlament eine Niederlage erlitten: Der Industrieausschuss ITRE stimmte gestern in Brüssel für den Entwurf einer Verordnung zum digitalen Binnenmarkt, der ausdrücklich die Einrichtung von „Spezialdiensten“ für eine „verbesserte Qualität“ vorsieht (Quelle: ZEIT Online).

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2 Responses to Netzneutralität

  1. Ronny sagt:

    Warum sollte dadurch ein Zweiklassen-Netz entstehen? Ehrlich gesagt bin ich echt zu „faul“ die 73 Seiten Entwurfstext zu lesen ;-) Vielleicht hast du ja eine kurze, knappe Erklärung dafür.

    • fundwerke sagt:

      …weil sich dadurch manche Unternehmen, Firmen mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ein schnelleres Netz „kaufen“ könnten, sozusagen die Taxispur neben der normalen Fahrbahn, auf der sich alle anderen hintereinander anstellen müssen.
      Was ein Aussetzen der Netzneutralität z.B. bewirken kann, wird aktuell an einem Beispiel aus den USA deutlich. Der Provider Verizon wollte Netflix-Traffic drosseln und hat dabei angeblich auch andere Dienste auf Amazon-Web-Service (AWS) ausgebremst.

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