Wieder ein schrecklicher Amoklauf in den USA, der die zwei Gesichter dieser einen Nation auf grausame Weise deutlich macht.

Dieser mörderische Wahnsinn, der in Amerika wieder einmal gewütet hat, weil ein gestörter Mensch zur Waffe griff, hat viel Leid gebracht, macht als erste Reaktion sprachlos.

Und trotzdem finden sich bislang zu viele Menschen in Amerika damit ab, dass jedes Jahr Tausende Bürger durch Schusswaffengewalt sterben. So kommentiert es auch Michael Moore in einem Artikel, in dem er nicht nur die Waffengesetze diskutiert, sondern auch die für Amerika typische ‚Waffen-Kultur‘:

«But here’s the difference between the rest of the world and us: We have two Auroras that take place every single day of every single year! At least 24 Americans every day (8-9,000 a year) are killed by people with guns – and that doesn’t count the ones accidentally killed by guns or who commit suicide with a gun. Count them and you can triple that number to over 25,000.»

Ein verschärftes Waffenrecht kann zwar nicht jeden Amoklauf verhindern. Die ‚freie‘ Verfügbarkeit von Waffen in den USA legt aber doch den Verdacht nahe, das es durch das aktuell  ‚frei‘ gestaltete Waffengesetz häufiger zu solchen Exzessen kommt. Inzwischen müssten die USA ja schon fast mehr Angst vor den eigenen Bürgern als vor Terroristen haben. Den bei den Anschlägen am 11. September im World Trade Center getöteten Menschen, stehen jährlich rund 30.000 Menschen gegenüber, die in Amerika durch Schusswaffen sterben.

In seiner Reaktion auf das Massaker von Newton hat US-Präsident Barack Obama erklärt, solche Vorfälle passierten zu häufig, um zur Tagesordnung übergehen zu können.

Ja, es darf einfach nicht sein, dass wie auch schon so häufig in der Vergangenheit, die tiefverwurzelte Waffengläubigkeit vieler Amerikaner, gestützt durch die Waffenlobby, wieder die Oberhand gewinnen wird, sobald die ersten Tränen getrocknet und medienwirksame Wortgefechte ausgetragen wurden.

Vielleicht schafft es Amerika dieses Mal, eine echte Debatte über schärferer Waffengesetze zu führen. Barack Obama wurde vor kurzem in seinem Amt bestätigt– «Four more years». Er muss nicht um seine Wiederwahl bangen, wenn er dieses unbequeme Thema jetzt entschlossener angeht. Für ihn und jene Politiker im Kongress, denen die Menschen Amerikas am Herzen liegen, kann es doch eigentlich nur einen Weg geben: Radikale Einschränkung des Zugangs zu Schusswaffen.

Vielleicht kann das gerade auch jetzt gelingen, weil dieser Amoklauf ein Angriff auf das nationale Herz der amerikanischen Nation ist. Die Opfer sind die jüngsten Mitglieder dieser Gesellschaft. Die, auf deren Größerwerden und Engagement Amerika für seine Zukunft baut.

Ich hoffe, es gelingt den USA, diese Chance zu nutzen – beim Thema Waffengesetz scharfe Zähne zeigen: mit einer Beschränkung der Freiheit der eigenen Bürger für mehr Sicherheit eben dieser Bürger im Land zu sorgen.

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