SugarMan_fundwerke_022014Nach jahrzehntelanger hartet Arbeit sind seine Hände und seine Stimme inzwischen vielleicht ein wenig müde geworden. Und dennoch: schöne Musik, leicht angerostete Sensibiltät – ein bemerkenswerter Mensch.

»Cause the sweetest kiss I ever got is the one I’ve never tasted.«

Eine Freundin erzählte mir von dem Film, den ich unbedingt sehen müsste. Neulich lag er dann bei uns im Briefkasten; am Wochenende haben wir ihn uns endlich angeschaut: den oscarprämierte Dokumentarfilm Searching For Sugar Man auf DVD, der die unglaubliche Geschichte des Musikers Sixto Rodriguez erzählt.

Rodriguez wurde 1942 in Detroit als Sohn mexikanischer Einwanderer geboren. Sein 1970 unter dem Titel Cold Fact erschienenes Album wurde trotz guter Kritiken ein kommerzieller Flop und wurde nur rund 100 Mal verkauft – kaum jemand in Amerika hatte von Sixto Rodriguez Notiz genommen. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, nahm er körperlich harte Arbeit an und lebte bescheiden.

Durch Zufall erlangte sein Album in den 70er Jahren in dem von der Apartheid geprägten Südafrika vor allem in Form von Kassetten-Kopien großen Erfolg. Dort wurden seine poetischen Texte als Protestlieder interpretiert. Rodriguez war für sie ein Ersatz für Stars wie Jimi Hendrix oder Bob Dylan.

Unglaublich, aber von all dem wußte Rodriguez nichts. In Zeiten des noch nicht allumfassenden WorldWideWeb war die Welt weit weniger vernetzt, weniger global.

Rodriguez erfuhr davon erst, nachdem er von dem südafrikanischen Fan Stephen Segerman aufgespürt worden war. Segerman schaltete 1997 eine Internetseite und 1998 wurde Rodriguez schließlich gefunden. Es folgte ein ausverkaufter Auftritt in einem Stadion in Kapstadt.

Eine unglaubliche Geschichte, die einen auf eine ungewöhnliche Reise schickt. Wunderbarer Film. Spannender als ein Krimi.

Mal in den Soundtrack reinhören?!

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